Berliner Fernsehturm auf dem Alexanderplatz

Panoramastraße 1a, 10178, Berlin, Germany

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Mo-So 09-24 Uhr

Der Berliner Fernsehturm auf dem Alex, nicht der Alex

Unweit vom bekanntesten Platz im Osten Berlins, dem Alexanderplatz, erhebt sich mit dem Berliner Fernsehturm eines der architektonischen Wahrzeichen der deutschen Hauptstadt. Der 1969 als Sendeanlage für das Rundfunkwesen der DDR in Betrieb genommene Turm ist 368 m hoch und damit nicht nur das höchste Bauwerk in Berlin, sondern auch in ganz Deutschland.

Der runde Berliner Fernsehturm weist im Basisbereich 32 m Durchmesser auf. Im oberen Drittel des sich nach oben auf neun Meter verjüngenden Turmschafts haben die Architekten die dem Bau sein markantes Aussehen gebende stahlverkleidete Turmkugel zugefügt. Diese bei der Konstruktion eines Rundfunkturms bis dahin ungewöhnliche Kugelform sollte an den künstlichen sowjetischen Sputnik-Satelliten erinnern, mit dessen Start die UdSSR 1957 den Beginn der modernen Raumfahrt markiert hatten. In der wie der Turmfuß 32 m im Durchmesser messenden Turmkugel befinden sich auf mehreren Etagen die Sende-Betriebsebenen der TV- und Hörfunksendeanlagen sowie eine Wetterwarte. Außerdem gibt es hier den der Öffentlichkeit zugänglichen Gastro-Bereich, von dem aus sich ein einmaliger Rundblick über die Stadt bietet: Das Dreh-Restaurant „Sphere“ in 207 m Höhe sowie die „Bar 203“ in der auch als Aussichtsplattform dienenden Panorama-Etage darunter (203 m). Der Gastro-Bereich ist mit zwei Aufzügen in weniger als einer Minute zu erreichen. Die Turmkugel ist von einem 118 m hohen, rot-weiß-gestrichenen Antennenmast gekrönt.

Zeichen für Fortschritt und Überlegenheit des Sozialismus

Der durch drei, wegen ihrer ungewöhnlichen Dachkonstruktionen futuristisch anmutenden Pavillon-Bauten im Basisbereich ergänzte Berliner Fernsehturm war eines der großen Prestige-Projekte der sich im Wettbewerb mit dem Westen sehenden DDR- und SED-Führung. Tatsächlich überragte das wegen der Verwendung von westlichen Baumaterialien dem Staatshaushalt erhebliche Devisen entziehende Bauwerk zum Ärger vieler West-Berliner alle anderen Bauwerke der geteilten Stadt. Der als Beton- und Stahl-Konstruktion errichtete Turm wurde in den DDR-Medien als Zeichen für Fortschritt und Überlegenheit des Sozialismus gefeiert.
Im Volksmund setzte sich anders als oft behauptet der von den DDR-Oberen favorisierte Beinamen „Telespargel“ nicht durch. Stattdessen wurden gemäßigte Obrigkeitskritik transportierende Spitznamen wie „Protzstengel“ oder das in Anlehnung an den damaligen SED-Chef Walter Ulbricht geschaffene „St. Ulbricht“ populär. Nach der Wende hat der Berliner Fernsehturm seine ideologische Symbol-Bedeutung verloren und gilt heute als Gesamtberliner Identifikations-Bau.

Der Berliner Fernsehturm kann täglich von 9 bis 24 h (November bis Februar ab 10 h) besucht werden. Die Eintrittspreise schwanken abhängig von Saison und gewählter Ticket-Kategorie zwischen 8,50 und 25,00 Euro (Stand: 2015). Jährlich besuchen mehr als eine Million Touristen den zu den zehn meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Deutschland zählenden Sendeturm.

Bilder von Robert Aghte, Dennis Skley, Joe, Alexander und gillyberlin über Flickr mit CC BY 2.0 Lizenz

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