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Schwäbische Alb

Urlaubsregion Schwäbische Alb

Die bis zu etwas über 1.000 Meter hohe Schwäbische Alb ist ein ca. 180 Kilometer langes und etwa 35 bis 40 Kilometer breites Mittelgebirge in Südwestdeutschland in den Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern, es zieht sich im Süden vom Rheinknie bei Basel nördlich parallel der Donau bis zum Nördlinger Ries nahe Nürnberg im Norden. Die Region gliedert sich in mehrere Teilbereiche, über deren Zugehörigkeit in der Fachwelt jedoch mitunter Uneinigkeit herrscht. Geologisch ist das Gebiet aus sedimentären Ablagerungen eines urzeitlichen Meeres vor 200 bis 150 Millionen Jahren entstanden, die mächtigen Ton-, Kalk- und Mergelschichten aus der Jurazeit sind zum Beispiel in den Steinbrüchen der Gegend gut zu sehen. Landschaftlich ist die Alb von zahlreichen sog. Zeugenbergen mit oder ohne Schichtflächen sowie von vielen Hochebenen geprägt. Der bekannteste Berg dürfte der 855 Meter hohe Hohenzollern bei Hechingen, Zimmern und Bisingen sein, auf dessen Spitze seit mehr als 1.000 Jahren die Burg Hohenzollern als Stammburg des gleichnamigen Fürstengeschlechts und bis 1918 regierenden deutschen Kaiserhauses steht.

Als Urlaubsregion ist die Schwäbische Alb seit Jahrzehnten vor allem unter Naturfreunden und Aktivurlaubern bekannt und beliebt, die teils bizarr wirkenden Gesteinsformationen sowie pittoresken Berge und Täler sind die perfekte Kulisse für Erkundungen zu Fuß, auf dem Rad oder Motorrad. Die Wanderwege sind oftmals mit dem Symbol der Silberdistel markiert, das Rückgrat des weitläufigen Wanderwegnetzes bilden die Hauptwanderwege (HW). Der Schwäbische-Alb-Nordrand-Weg oder Albsteig (HW 1) führt als Fernwanderweg über 365 Kilometer in 25 Tagesetappen von Donauwörth nach Tuttlingen, die gleichen Orte verbindet auch der Schwäbische-Alb-Südrand-Weg (HW 2) über 290 Kilometer in 13 Tagesetappen. Der 540 Kilometer lange Main-Neckar-Rhein-Weg (HW 3) verläuft von Wertheim bis Villingen-Schwenningen, der Main-Donau-Bodensee-Weg (HW 4) führt über 420 Kilometer von Würzburg und Ulm bis nach Friedrichshafen. Der 311 Kilometer lange Schwarzwald-Schwäbische Alb-Allgäu-Weg (HW 5) führt von Pforzheim bis nach auf den Schwarzen Grat, der Schwäbische-Alb-Oberschwaben-Weg (HW 7) über insgesamt 240 Kilometer von Lorch, Göppingen sowie Bad Saulgau bis nach Friedrichshafen. Der Heuberg-Allgäu-Weg (HW 9) ist 185 Kilometer lang und führt von Spaichingen bis nach Isny auf den Schwarzen Grat.

Aufgrund der natürlichen Gegebenheiten ist die Alb auch ein außerordentlich populäres und gut besuchtes Klettergebiet. Speziell im 1.350 km ² großen Naturpark Obere Donau in den Landkreisen Biberach, Sigmaringen, Tuttlingen und Zollernalb finden sich zahlreiche ganzjährig frei gegebene Felsen mit teils amüsanten Namen wie etwa Verlobungsfels, Parkplatzfels, Ravioli unter roter Soße, Im Reich der Zyklopen, Doktor Mabuse, Jenseits von Afrika, Leere Welt, Godfather of Rock, Chrome Dome und Zwergentod. Viel geklettert und gebouldert wird auch am 735 Meter hohen Rosenstein bei Heubach im Ostalbkreis und im Naturschutzgebiet Eselsburger Tal bei Herbrechtingen im Landkreis Heidenheim. Der Rosenstein ist auch ein bekanntes Mountainbikerevier, in Heubach wird seit Jahren das große Mountainbike-Festival „Bike the Rock“ veranstaltet. Auch anderenorts auf der Alb findet man landschaftlich reizvolle Strecken für das Mountainbike. So beispielsweise zwischen Aalen, Tuttlingen und Geislingen, von Geislingen bis nach Gruibingen, Owen, Pfullingen und Burladingen, zu den Aussichtspunkten auf der Albhochfläche bei Bad Urach und rund um Dächingen sowie rund um Hülben.

Motorradfahrer wiederum schätzen die Regionen wegen der vielen kurvenreichen Straßen mit tollem Panorama, gerne befahren wird vor allem die gut 200 Kilometer lange, mit einer Silberdistel auf blauem Untergrund markierte Ferienstraße Schwäbische Albstraße von Trossingen bzw. Tuttlingen bis nach Aalen bzw. Nördlingen. Entlang der malerischen Strecke liegen urige schwäbische Städte und Gemeinden sowie einige empfehlenswerte Sehenswürdigkeiten, Besuche lohnen zum Beispiel die Karls- und Bärenhöhle bei Sonnenbühl-Erpfingen und des unmittelbar benachbarten Freizeitparks Traumland, des als „Märchenschloss Württembergs“ bekannten Schlosses Lichtenstein oberhalb von Honau im Landkreis Reutlingen, der Schertelshöhle bei Westerheim und der Burgruine Hiltenburg auf dem Schlossberg im Filstal über Bad Ditzenbach. Ein Eldorado für Biker ist auch die kurvenreiche Straße des Naturparks Obere Donau zwischen Sigmaringen und Beuron, von wo aus der Lochenpass ebenfalls oft Ziel ist. Weitere schöne Motorradstrecken in der Urlaubsregion führen rund um Geislingen und Tübingen, entlang der Flüsse Neckar und Fils, um Schwäbisch Gmünd, von Albstadt über Gammertingen, Sigmaringen, Tuttlingen, Trossingen und Stetten am kalten Markt zurück nach Albstadt sowie rund um Nagold, Enzklösterle, Pforzheim, Calw und Bad Teinach.

Neben der weiter oben bereits erwähnten Burg Hohenzollern prägen auch viele weitere Burgen die Alb, besonders sehenswert sind etwa die Burg Teck bei der Stadt Kirchheim unter Teck und die Burg Hohenneuffen bei Neuffen im Landkreis Esslingen. Nur noch als allerdings ebenfalls imposante Ruinen erhalten sind Burg Kaltenburg im Lonetal zwischen Hürben und Burgberg, Burg Derneck bei Münzdorf (Hayingen), Burg Güssenburg über Hermaringen, Burg Helfenstein oberhalb von Geislingen an der Steige und der Burgstall Eselsburg liegt über dem gleichnamigen Herbrechtinger Stadtteil. Geologisch interessierte Besucher haben sicherlich im Riffmuseum in Gerstetten, im Urwelt-Museum Hauff in Holzmaden, im Fossilienmuseum in Dotternhausen und im Korallen- und Heimatmuseum in Nattheim ein paar schöne Stunden. Detaillierte Informationen zum Naturraum gibt es auch im Museum Oberes Donautal in Fridingen an der Donau sowie im Härtsfeldmuseum in Neresheim. Kostbare Artefakte aus der Region wie die 35.000 bis 40.000 Jahren alte, aus Elfenbein geschnitzte „Venus vom Hohlefels“ bekommt man im Urgeschichtlichen Museum Blaubeuren zu Gesicht. Die römische Geschichte der Urlaubsregion Schwäbische Alb beleuchten das Römermuseum in Mengen-Ennetach, das Limesmuseum in Aalen, das Freilichtmuseum in Hechingen-Stein, das Museum im Römerbad in Heidenheim an der Brenz und das Dominikanermuseum in Rottweil.