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Rothenburg ob der Tauber
Rothenburg ob der Tauber ist eine im bayerischen Landkreis Ansbach gelegene mittelfränkische Kleinstadt. Bekannt ist sie vor allem für ihre hervorragend erhaltene mittelalterliche Altstadt mit ihren zahlreichen eindrucksvollen Sehenswürdigkeiten, die sie zum Touristenmagnet machen. Die weltberühmte Sehenswürdigkeit mit ihren von Fachwerkhäusern umstandenen Plätzen, Türmen und verschachtelten Gässchen wirkt ungewöhnlich authentisch. Die Stadt ist von einer begehbaren Stadtbefestigung umgeben und in die originäre Landschaft des Taubertals eingebettet. Eine der vielen Besonderheiten der Rothenburger Altstadt ist die Tatsache, dass sie so gut wie keine modernistischen Brüche aufweist. Das macht sie zu etwas Seltenem und Besonderem – etwas, das zu erhalten man sich seit Jahrzehnten bemüht.
Die Geschichte Rothenburgs reicht bis in das 10. Jahrhundert zurück. Damals errichtete ein ostfränkischer Adliger namens Reiniger eine Pfarrei im heutigen Ortsteil Detwang. Später folgten die Errichtung der Comburg sowie der Grafenburg (Burg Rothenburg ob der Tauber), deren Namenszusatz auf die geographische Lage oberhalb der Tauber zurückgeht. Am 15. Mai 1274 wurde Rothenburg durch König Rudolf von Habsburg zur Reichsstadt erhoben – eine Auszeichnung, die die Stadt bis ins Jahr 1803 hinein behielt. Am 16. Oktober 1631, in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges, wurde die Stadt von General Graf von Tilly eingenommen. Nach der Belagerung – man schrieb das Jahr 1650 und auch die letzten Soldaten hatten die Stadt verlassen – verlor Rothenburg stark an Bedeutung und entwickelte sich nur sehr gemächlich weiter. Das ist der Hauptgrund dafür, dass das mittelalterliche Stadtbild bis heute erhalten geblieben ist. Bauten, die während des Zweiten Weltkriegs zerstört wurden, wurden später originalgetreu wiederaufgebaut. Ab 1950 wurde die Stadt, die bereits vor dem Krieg als bedeutender Zielort des deutschen Tourismus galt, zu einem der Höhepunkte an der Romantischen Straße ernannt. Heute ist Rothenburg ob der Tauber eine Große Kreisstadt.
Im Ausland – insbesondere in Asien – gilt Rothenburg als der Inbegriff einer mittelalterlichen deutschen Stadt. Wegen seiner gut erhaltenen Altstadt diente es als Kulisse für zahlreiche Spielfilme wie „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 1“. Die Stadt beheimatet eine Vielzahl bedeutender Museen: das Reichsstadtmuseum, das Kriminalmuseum, das Deutsche Weihnachtsmuseum von Käthe Wohlfahrt, das Schäfertanzmuseum in der Wolfgangskirche, das Handwerkerhaus und das Historiengewölbe mit Staatsverlies. Hinzu kommen zahlreiche Kirchen wie die St.-Jakobs-Kirche oder die Franziskanerkirche sowie Sehenswürdigkeiten wie die Stadtmauer mit Wehrgang und Mauertürmen, die Alte Schmiede, das Alte Brauhaus, das Judentanzhaus und der Jüdische Friedhof. Regelmäßige Veranstaltungen wie die Reichsstadttage, das Taubertal-Festival, der Schäfertanz oder die Herbstmesse locken zusätzlich Besucher.
Bilder von Thorsten Maue und Thorsten Maue und Brian Wiese über Flickr mit CC BY 2.0 Lizenz
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