Die Nikolaikirche Leipzig

Nikolaikirche Leipzig, Nikolaikirchhof, Leipzig, Deutschland

Der Ausgangspunkt der Montagsdemonstrationen

Die Nikolaikirche Leipzig genießt weit über Leipzig hinaus einen Ruf als prachtvoller Sakralbau sowie als Ausgangspunkt der Montagsdemonstrationen gegen die DDR-Diktatur im Jahre 1989. Besucher aus aller Welt erfreuen sich an der spätgotischen Hallenkirche (der größten Kirche Leipzigs), welche auf eine lange Historie zurückblickt:

Bereits im 12. Jhdt. im romanischen Stil erbaut, wurde die Nikolaikirche Leipzig im 15. und 16. Jhdt. zur dreischiffigen Kirche erweitert. 1539 hielt die Reformation mit Martin Luther persönlich Einzug in der Stadt, weshalb der Bau seitdem einer protestantischen Gemeinde Raum bietet.

Johann Sebastian Bach führte im frühen 18. Jhdt. seine Johannes Passion in der Kirche auf. Der Innenraum wurde im selben Jahrhundert in seiner heutigen, klassizistischen Form umgestaltet: Nach einer in der damaligen Zeit populären architektonischen Theorie wurden Wände und Säulen im Stile einer „Urhütte“ zu Natursymbolen (Säulen als Bäume und ein Blätterdach) umgearbeitet.

Die dabei verwendeten Farbtöne Weiß-Rosa-Hellgrün verleihen dem Inneren der Nikolaikirche ihr charakteristisches Aussehen. Die 1862 konstruierte Orgel ist seit damals die größte Kirchenorgel Sachsens. Für ein geringes Entgelt kann man an der einmal wöchentlich stattfindenden Führung (immer freitags) teilnehmen und mehr über Bau und Klangvolumen erfahren (und hören).

Weitere bemerkenswerte Teile der Nikolaikirche Leipzig

Als weitere Sehenswürdigkeiten finden sich in der Kirche das Grab des Humanisten und Theologen Petrus Mosellanus sowie an der Außenseite des Chores in einer Nische ein überdimensioniertes Hufeisen. Um dieses ranken sich viele Legenden.

Wegen ihrer architektonischen Reize sowie der interessanten neueren Geschichte (die Nikolaikirche Leipzig lieferte sogar den Titel zu einem bekannten Roman über die Montagsdemonstrationen) ist die Kirche das ganze Jahr über ein beliebtes Reiseziel für Touristen.

Führungen durch die Kirche werden viermal in der Woche kostenfrei angeboten. Eine Besteigung des Kirchenturmes findet einmal wöchentlich am Samstag gegen eine geringe Gebühr statt und lohnt auch wegen des reizvollen Blickes, den man über Leipzig gewinnt.

Kurz gesagt: Mit der Nikolaikirche befindet sich in Leipzig ein aus historischen wie kulturellen Gründen lohnendes Reiseziel.

Bilder von Pat David und Andreas März über Flickr mit CC BY 2.0 Lizenz

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